Uran in der Keramik
Das Buch behandelt im wesentlichen die Technik und die Ausführung von Uranglasuren. Zum tieferen Verständnis war es aber notwendig, die Geschichte des Urans, die Rohstoffe und den Herstellungsprozess der in der Keramik verwendeten Uranverbindungen darzustellen, also den gesamten Weg des Urans von der Mine bis in die Uranglasur zu verfolgen. Als Startpunkt der Betrachtungen wurde bewusst der Zeitraum der Entdeckung des Urans durch H. Klaproth gewählt. Es werden sowohl historische als auch aktuelle Herstellungsverfahren und Produkte beschrieben und die beiden aus geschichtlicher Sicht wichtigsten Hersteller von Uranverbindungen und deren Produktionsmengen vorgestellt.
Nach dem diese Grundlagen behandelt wurden, werden die Glasuren und die mit Uran als Hauptoxid erreichbaren Farbnuancen anhand von 38 Glasurversätzen aus der Literatur gezeigt. Dazu kommen Rezepte für Kristallglasuren, Uran-Lüster und Farbkörper. Für weitere 37 Versätze werden Stabilitäten betrachtet. Daraus können allgemeine Grundsätze für Farbgebung und Beständigkeit der Glasuren abgeleitet werden.
Ein kleiner Ausschnitt der Farbpalette:
In einem weiteren Kapitel wird die Chemie der Uranverbindungen in der Schmelze mit Hilfe von Literaturdaten über das Verhalten dieser Verbindungen bei hohen Temperaturen und von publizierten Glasurtests untersucht. Um das Glasur-Kapitel abzuschliessen, werden noch exemplarische Rezepte für gelbe und rote Glasuren ohne Uran gezeigt, z.B. für Chromrot und Kadmium-Selen-Farbkörper, welche die Uranglasuren zum Teil ersetzt haben.
Die immer wiederkehrenden Fragen nach dem radiologischen und toxikologischen Gefährdungspotential von Uranverbindungen und Glasuren werden in einem eigenen Kapitel nach einer kurzen Einführung in die physikalischen Eigenschaften des Urans und seiner Verbindungen behandelt.
Im zweiten Teil werden dann an Hand von Fotos Beispiele für uranglasierte Keramiken gezeigt, welche die weite Verbreitung von Uranglasuren zeigen. Es wird damit der Zeitraum von circa 1830 bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts abgedeckt. Zu den Mustern werden auch die Firmengeschichten der Firmen behandelt, die nachweislich Uranglasuren verwendet haben. Die Beispiele sind gegliedert in deutschland, Europa und die USA. Um die Übersicht zu komplettieren, werden zum Abschluss noch Beispiele zum Thema Uran in der Baukeramik gezeigt.uranglasur uranglasuren uranium glaze uranoxid pottery keramik uran urangelb tomatenrot radioaktiv glasur glasuren
Inhaltsverzeichnis des Skriptes
1. Einführung
2. Die Geschichte des Urans
2.1 Entdeckung vom Uran als Element
2.2 Die Verwendung in der Keramik
3. Mineralogie
3.1 Pechblende und Uraninit
3.2 Carnotit
3.3 Sonstige Erze
4. Uranverbindungen: Herstellung und Handel
4.1 Die k. k. Uranfarbenfabrik zu St. Joachimsthal
4.2 Der Weltmarkt zwischen 1900 und 1940
4.3 Importe von Uranverbindungen in die USA
4.4 Union Miniere de Haut Katanga
4.5 Deutschland und Europa
4.6 Dr. Julius Bidtel, Keram.-Chem. Fabrik Meissen
4.7 Moderne Produktionsverfahren und Produkte
4.8 Yellow cake
5. Glasurchemie
5.1 Exkurs: Allgemeine Eigenschaften von keramischen Massen
5.2 Berechnung von Urangehalten in Glasurrohstoffen
5.3 Temperaturen der Seger- und Orton-Kegel
5.4 Uranglasuren und ihre Farben: Elfenbein, Gelb, Orange, Rot, Grün, Braun, Schwarz
5.5 Säurefestigkeit von Uranglasuren auf Blei-Basis nach H. Eska
5.6 Kristallglasuren
5.7 Unterglasurfarben
5.8 Aufglasurfarben
5.9 Uran-Lüster
5.10 Chemie von Uranverbindungen in Glasuren
5.11 Alternativen zum Uran: Neapelgelb bis Selen-Rot
6. Physikalische Daten der Uranverbindungen
6.1 Zerfallsreihe
7. Die Toxizität von Uranglasuren
7.1 Toxizität bei interner Exposition
7.2 Toxizität bei externer Exposition
8. Bildteil und Firmenhistorien
Literaturnachweis
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Vase der Firma Gotha-Keramik
mit orangener Uranglasur am Rand